Kundgebung zum Antikriegstag am 1. September
17. August 2021
Abrüsten! Für den Frieden, für das Klima, für die Menschen!
Anlässlich des Antikriegstags wollen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften, das Friedensbündnis Heidelberg, Fridays for Future, UCC und weitere Gruppen am 1. September 2021 ab 18 Uhr ein Zeichen gegen Krieg und für Frieden auf der Neckarwiese setzen. Mit Reden, kulturellen Beiträgen und Infoständen wollen wir den Tag um vor der Bundestagswahl unseren Forderungen nach Abrüstung und „Kooperation statt Konfrontation“ Nachdruck zu verleihen.
Zum kulturellen Teil beitragen werden
‒ der syrische Musiker Imad Ismail mit seiner Gruppe „Zina und Dayi“ (arabische und türkische Musik)
‒ Michael Csaszkóczy (Gitarre, Gesang) und Rike Fießer (Querflöte)
‒ Khaled, Lesung: Briefe eines jungen Mannes in einem der Lager in Griechenland
‒ und Stephan Brues mit Gedichten
Geplant ist auch, ein großes Peace-Zeichen zu bilden. Kommt daher bitte zahlreich.
Los geht es am Mittwoch, den 1. September um 18 Uhr auf der Neckarwiese, unweit der Theodor-Heuss-Brücke.
Im Folgenden der Aufruf zur Antikriegskundgebung:
Abrüsten! Für den Frieden, für das Klima, für die Menschen!
Der Jahrestag des Kriegsbeginns vor 82 Jahren ist ein Tag der Mahnung: „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ Er erinnert daran, dass Deutschland angesichts der vom deutschen Faschismus begangenen Menschheitsverbrechen besondere Verantwortung für den Frieden trägt.
Tatsächlich aber ist die deutsche Politik von einer immer aggressiveren Rhetorik gegenüber Russland ‒ und zunehmend auch gegen China ‒ geprägt. Sie wird begleitet von einer militärischen Einkreisungspolitik, u.a. durch die Ausdehnung der NATO, Großmanöver und Truppenaufmärsche in Osteuropa und im Südchinesischen Meer.
Parallel klettern die Rüstungsausgaben Deutschlands auf Rekordhöhen. Seit 2016 stieg der Wehretat um 12,7 Mrd. Euro auf 47 Mrd. Euro, bis 2030 soll er gemäß NATO-Zielvorgaben 70 Mrd. Euro übersteigen. Bald nach den Wahlen sollen Rüstungsprojekte, wie ein neues Luftangriffssystem aus Kampfjets und Drohnenschwärmen, auf den Weg gebracht werden, die in den kommenden Jahren zig Milliarden Euro verschlingen werden ‒ Gelder und Forschungsressourcen, die dringend für die Bewältigung der großen Menschheitsprobleme, wie Hunger, Armut, Klima, Umwelt, und Gesundheit, benötigt werden.
Mit der neuen „NATO 2030“-Strategie wird die Entwicklung des Militärbündnisses zu einer Interventionsallianz weiter vorangetrieben und auf Konfrontation gegen Russland und China eingestellt. Gleichzeitig modernisieren alle Atommächte ihrer nuklearen Waffenarsenale und hält Berlin an der nuklearen Teilhabe fest.
Die Weltuntergangsuhr des „Bulletin der Atomwissenschaftler“ steht daher nur noch 100 Sekunden vor 12, so nah wie nie zuvor. Die Kriegsgefahr ist größer als zu Zeiten des Kalten Krieges.
Wir fordern daher die künftige Bundesregierung dringend auf, sich für Entspannung und die Einhaltung des Völkerrechts einzusetzen sowie kriegerischen Handlungen als Mittel der Politik endgültig eine Absage zu erteilen.
Das muss die Lehre aus zwei von Deutschland angezettelten Weltkriegen sein:
- Schluss mit der Aufrüstung! Keine 2 % der Wirtschaftsleistung, d.h. keine weiteren Milliarden fürs Militär, sondern Abrüstung und Investition in Soziales, Gesundheit, Bildung, Klima- und Katastrophenschutz.
- Weg mit den Atomwaffen! Keine Modernisierung und Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden!
- Keine neuen Atombomber für die Bundeswehr! „Nukleare Teilhabe“ beenden!
- Unterzeichnung des Vertrags der UNO über das Verbot von Atomwaffen!
- Keine Anschaffung von Kampfdrohnen!
- Rüstungsexporte stoppen!
- Asyl und Hilfe für Schutzsuchende ‒ Humanität und Menschenwürde statt Abschottung
- Dialog und Zusammenarbeit statt Konfrontation mit Russland und China
- Keine Unterstützung oder Akzeptanz von Wirtschaftsblockaden!
- Schluss mit der Unterstützung von „Regime Change“-Bemühungen!
- Atomares Wettrüsten verhindern, Einsatz für Verträge zur Vertrauensbildung, Rüstungskontrolle und Abrüstung!
- Keine Militarisierung der EU sondern ein europäisches Haus von Lissabon bis Wladiwostok!
Abrüstung und Entspannung wählen!
18 Uhr, Kundgebung in Heidelberg auf der Neckarwiese, nahe Theodor-Heuss-Brücke