Sophie Berlinghof – eine Heidelberger Antifaschistin: Gekürztes Skript des Vortrags am 14. Januar 2025

19. Januar 2025

Aus Anlass der Debatte um die Platzumbenennung in Handschuhsheim wollen wir einen Blick auf das Leben und Wirken von Sophie Berlinghof geb. Kuhn werfen. Damit wollen wir das Wissen über diese engagierte Handschuhsheimerin verbreiten, die sich Zeit ihres Lebens gegen Faschismus und Krieg, für eine gerechte und soziale Welt und für die Belange ihrer Mitmenschen einsetzte. Es soll aber nicht nur über Sophie gesprochen werden, sondern sie soll auch selbst zu Wort kommen, indem wir Ausschnitte aus Interviews vorlesen. Im Anschluss gibt Martin Hornung einen Überblick über die aktuelle Diskussion um die Platzumbenennung.

Sophie wurde am 9. Dezember 1910 als fünftes Kind des Arbeiterehepaares Kuhn in Handschuhsheim geboren. Weitere Geschwister folgten: Insgesamt hatten Kuhns acht Kinder.

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Vortrag „Sophie Berlinghof – eine Heidelberger Antifaschistin“ am 14.1.25

8. Januar 2025

Zusammen mit der Initiative Stolpersteine Heidelberg veranstalten wir am Dienstag, 14. Januar 2025 den Vortrag „Sophie Berlinghof – eine Heidelberger Antifaschistin“. Beginn ist um 19.00 Uhr in der Volkshochschule Heidelberg (Bergheimer Str. 76, HD-Bergheim).

Sophie Berlinghof steht in den letzten Wochen wieder mehr in der Heidelberger Öffentlichkeit: Aktuell wird diskutiert, ob im Rahmen der bevorstehenden Straßenumbenennungen ein Platz den Namen der Handschuhsheimer Antifaschistin tragen wird.

Wer war Sophie Berlinghof? Schon in der Weimarer Republik engagierte sich die Tochter eines Milchhändlers in der kommunistischen Bewegung, protestierte gegen die erstarkende NS-Bewegung und die Kriegsgefahr. Mit Beginn ihres Studiums schloss sie sich der „Roten Studentengruppe“ an. 1933 wurde sie deshalb von den Nazis öffentlich denunziert, von der Universität exmatrikuliert und im Sommer 1933 in „Schutzhaft“ genommen. Trotz anhaltender Verfolgungen setzte die junge Frau ihren Widerstand fort.

Nach der Befreiung vom Faschismus unterstützte Sophie Berlinghof die überlebenden NS-Opfer und wurde führend aktiv in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Als KPD-Stadträtin setzte sie sich in der Kommunalpolitik für die Belange der Heidelberger Bevölkerung ein, bis sie mit dem KPD-Verbot 1956 ihr Mandat verlor und erneut Repressalien erlitt. Das hielt sie nicht davon ab, sich weiterhin für die Belange ihrer Mitbürger*innen einzusetzen. Bis ins hohe Alter engagierte sie sich als Sprecherin der VVN gegen Faschismus und Krieg. Das Gedenken an die von den Nazis Ermordeten hatte für sie einen hohen Stellenwert, und als Zeitzeugin und als Referentin bei Bildungsveranstaltungen trug sie dazu bei, jüngere Generationen über den NS-Terror aufzuklären.

Die Veranstaltung soll Sophie Berlinghofs Biografie und Wirken vorstellen.

Vortrag „Warum die AfD keine Friedenspartei ist“ am 10. Dezember

25. November 2024

Am 10. Dezember 2024 veranstalten wir den Vortrag „Warum die AfD keine Friedenspartei ist“ mit Merle Weber. Beginn ist um 19.00 Uhr in der Heidelberger Volkshochschule (Bergheimer Str. 76).

Die extrem rechte Partei Alternative für Deutschland (AfD) inszeniert sich seit Beginn des Ukrainekriegs immer vehementer als Friedenspartei – ja zum Teil sogar als die vermeintlich einzige Friedenspartei.
So schreibt beispielsweise der AfD-Landesverband Nordrhein-Westfalen auf seiner Homepage: „Die AfD ist die einzige Partei im Bundestag, die sich für Frieden einsetzt und ein Konzept vorgelegt hat, wie er zu erreichen ist und was Deutschland dazu beitragen kann.“ Auf den Social-Media-Kanälen der AfD-Abgeordneten finden sich immer häufiger Friedenstauben.
Für ihre Selbstinszenierung als Friedenspartei bezieht sich die AfD vor allem auf den Krieg in der Ukraine. Die AfD setzt sich für Verhandlungen mit Russland und gegen Waffenlieferungen und Sanktionen gegen die russische Wirtschaft ein. Auch bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr gibt es eine gewisse Skepsis, wenn auch keine grundlegende Ablehnung seitens der AfD. Diese Positionierung allein macht die AfD jedoch noch nicht zu einer Friedenspartei. Eine echte Friedenspartei müsste sich konsequent und generell gegen militärische Problemlösungen, Aufrüstung, Rüstungsexporte, die Wehrpflicht und das Militär positionieren.
Doch was ist wirklich dran? Wie steht die AfD zu Aufrüstung? Wie steht sie zur Bundeswehr und zur NATO? Welche Widersprüche gibt es in der Selbstdarstellung als vermeintliche Friedenspartei?

Die Referentin ist Mit-Autorin der gleichnamigen Studie der Informationsstelle Militarisierung e.V. und der Rosa Luxemburg Stiftung.

Antifaschistische Proteste am 16.11. in Ketsch: Starkes Zeichen gegen die AfD und ihre rechte Hetze

17. November 2024

Im Nachgang der antifaschistischen Bündnisproteste gegen den AfD-Landesparteitag haben wir eine Pressemitteilung veröffentlicht, die wir im Folgenden dokumentieren.

Antifaschistische Proteste in Ketsch: Starkes Zeichen gegen die AfD und ihre rechte Hetze

Am 16. November 2024 haben über 1.300 Menschen in Ketsch ein starkes Zeichen gegen die menschenverachtende Hetze der extrem rechten Alternative für Deutschland (AfD) gesetzt. Die AfD hatte in der Ketscher Rheinhalle ihren baden-württembergischen Landesparteitag abgehalten, um ihr Programm zu überarbeiten.

Gegen die rechte Großveranstaltung bildete sich früh ein breites Bündnis aus antifaschistischen Gruppen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Vereinen und Parteien aus Ketsch und umliegenden Städten: Mit verschiedenen Protestaktionen wurde deutlich gemacht, dass die braunen Umtriebe nicht unwidersprochen hingenommen werden.

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Proteste gegen den AfD-Parteitag in Ketsch am 16. November

10. November 2024

Am 16. November 2024 will die AfD Baden-Württemberg in der Rheinhalle in Ketsch ihren Landesparteitag abhalten, um ihr Programm zu überarbeiten. Die Hoffnung, in der kleinen Gemeinde ohne Widerstand ihre menschenverachtende Hetze verbreiten zu können, erfüllt sich aber nicht: Gegen die rechten Umtriebe gibt es entschiedenen Gegenprotest, der von einem breiten Spektrum antifaschistischer Gruppen, fortschrittlicher Organisationen, Ketscher Vereine und Parteien organisiert wird.

Den Auftakt bildet eine antifaschistische Demonstration, die um 8.30 Uhr vom Ketscher Marktplatz zur Rheinhalle zieht. Dort werden die ankommenden AfD-Mitglieder ab 9 Uhr mit dem lautstarken Gegenprotest konfrontiert.

Von 10 bis 16 Uhr findet auf dem Festplatz (Im Bruch, neben der Rheinhalle) das Fest der Vielfalt statt, das das Bündnis für Demokratie und Vielfalt Kurpfalz in Kooperation mit vielen anderen Organisationen veranstaltet. Die Infostände und Reden werden von einem Kulturprogramm umrahmt. Auch wir als VVN-BdA beteiligen uns mit einem Infostand und einem Redebeitrag an der Veranstaltung.

Um 13.30 Uhr startet vom Festplatz eine breite Bündnis-Demonstration, zu der auch wir aufrufen: Damit wollen wir auch im Ortskern deutlich machen, dass wir keine rechten Umtriebe dulden. Den Abschluss findet die Demonstration wieder auf dem Festplatz.

Gegen rechte Hetze – in Ketsch und überall!

Schon zur ersten Demonstration gibt es eine gemeinsame Anreise aus Heidelberg: Treffpunkt ist um 6.25 Uhr vor dem Heidelberger Hauptbahnhof. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, erst später dazuzustoßen.

Antifa-Stadtrundgang „HD im NS“ am 6.11.

1. November 2024

Zu Semesterbeginn beteiligen wir uns wieder an der Veranstaltungsreihe „Kritischer Semesterstart“: Zusammen mit der Antifaschistischen Initiative organisieren wir am Mittwoch, 6. November 2024 den Antifaschistischen Stadtrundgang „Heidelberg im Nationalsozialismus – Verfolgung und Widerstand“. Treffpunkt ist um 16.00 Uhr an der Ecke Hauptstraße/Theaterstraße.

Der zweieinhalbstündige Antifaschistische Stadtrundgang führt durch die Heidelberger Altstadt. Er bietet einen Überblick über den Nationalsozialismus in Heidelberg von seinem frühen Erstarken in der Weimarer Republik bis hin zur Befreiung und verweist auch auf die Nachwirkungen in der frühen BRD. An verschiedenen historischen Orten wird an TäterInnen und Opfer erinnert, aber auch an Menschen, die es gewagt haben, Widerstand zu leisten.

Gedenken an die von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer*innen am 1.11.

26. Oktober 2024

Wie jedes Jahr am 1. November ruft die VVN-BdA Heidelberg zusammen mit dem DGB Heidelberg Rhein-Neckar zum Gedenken am Mahnmal für die von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer*innen auf dem Bergfriedhof auf. Mit Redebeiträgen und musikalischer Umrahmung wird an diese mutigen Antifaschist*innen erinnert und an alle anderen Menschen, die von den Nazis verfolgt wurden, weil sie nicht in deren Weltbild passten. Als Hauptredner konnten wir dieses Jahr Anthony Cipriano gewinnen, der zum Thema „Zukunftsauftrag Antifaschismus: Der Kampf gegen AfD und Rechtsentwicklung“ spricht.

Treffpunkt am 1. November 2024 ist um 13.45 Uhr vor dem Krematorium auf dem Bergfriedhof, um von dort um 14.00 Uhr gemeinsam zum Mahnmal zu gehen.

An dem 1950 eingeweihten Mahnmal ruhen 27 hingerichtete Antifaschist*innen, darunter zehn Mitglieder der Vorbote-Gruppe um Georg Lechleiter aus Mannheim und Heidelberg, die vor 80 Jahren – am 15. September 1942 bzw. am 24. Februar 1943 – von den Nazis in Stuttgart ermordet wurden. Ebenso liegen hier der Heidelberger Antifaschist Heinrich Fehrentz und weitere Aktivisten aus Süddeutschland, aber auch Widerstandskämpfer aus dem Elsass und der Tschechischen Republik.

Vortrag „Antifaschistischer Widerstand in Walldorf 1930-35“ am 25.10.

22. Oktober 2024

Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe im Herbst findet am Freitag, 25. Oktober 2024 der Vortrag „Antifaschistischer Widerstand in Walldorf 1930 bis 1935“ statt, den wir gemeinsam mit dem Bündnis Walldorf solidarisch organisieren. Beginn ist um 19.00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus (Schulstraße 4) in Walldorf.

Die Stadt Walldorf galt in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg als Hochburg der Arbeiter*innen-Bewegung. Geprägt von Tabakanbau und -verarbeitung, aber auch von der ansässigen Metall- und Tonwarenindustrie war aus einem ehemaligen Bauerndorf eine kleine Arbeiterkommune geworden.

Dementsprechend schwer hatte es der aufkommende Faschismus vor Ort. Demonstrationen, Kundgebungen und handfeste Auseinandersetzungen zwischen Kommunist*innen und Nazis prägten das Bild in den Jahren 1929 bis 1933. Nach der Machtübergabe an die NSDAP schlugen die Nazis in Walldorf vor allem gegen ihre politischen Gegner brutal zurück.

In dem mit Bildern illustrierten Vortrag wird der Widerstand aus den Reihen der Arbeiter*innenschaft gegen die Nationalsozialisten vor 1933 und während der Herrschaft der Nazis beleuchtet.

Film „Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte“ am 23.10.

14. Oktober 2024

Am 23. Oktober 2024 setzen wir unsere Veranstaltungsreihe im Herbst fort: Gemeinsam mit der Antifaschistischen Initiative Heidelberg und in Kooperation mit dem Karlstorkino zeigen wir den Film „Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte“ (D 2024, 93 min). Beginn ist um 19 Uhr im Karlstorkino, Marlene-Dietrich-Platz 3, Heidelberg-Südstadt. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Podiumsgespräch mit Antifaschist*innen statt, die in den frühen 1990ern aktiv waren.

Eine außergewöhnlich starke antifaschistische Bewegung entsteht in den 90er und 00er Jahren, auch als Konsequenz aus den rassistischen Pogromen, die das wiedervereinte Deutschland nach `89 überrollten. Kaum eine politische Bewegung der Neuzeit arbeitete derart professionell auf so vielen Feldern wie die Antifa – von militanten Aktionen über Aufklärungskampagnen bis hin zu investigativen Recherchen. Fünf Aktivist:innen sprechen zum ersten Mal öffentlich über ihre Aktivitäten und verschmelzen mit zahlreichen Schätzen aus dem Archiv zu einem intensiven Kino-Dokumentarfilm. Statt eines einfachen historischen Rückblicks legt der Film die Schichten frei, die den Mythos Antifa überlagern. Er gibt uns tiefe Einblicke in eine Form der politischen Arbeit, die zu heftigen Überreaktionen bei Staat und Bürgertum führte und doch immer notwendig war.

Stadtrundgang „Walldorf im Nationalsozialismus“ am 11.10.

5. Oktober 2024

Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe im Herbst laden wir gemeinsam mit der Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde am Freitag, 11. Oktober 2024 zum Stadtrundgang „Walldorf im Nationalsozialismus – Gleichschaltung, Verfolgung, Widerstand“ ein. Treffpunkt ist um 18.00 Uhr am Marktplatz (Hauptstraße) in Walldorf.

Der rund zweistündige Rundgang durch die Walldorfer Stadtmitte begibt sich in die 1930er Jahre, kurz nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten. Wie organisierten die Nazis in einer kleinen, ländlich geprägten Stadt die Gleichschaltung des Alltags? Wie erfolgten Verfolgung und Ausschaltung politischer Gegner*innen? Wie gestaltete sich der Widerstand gegen das NS-Regime? Diese Fragen werden an lokalen Beispielen beantwortet.

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