Häufig erreichen uns Fragen, wie es um unsere Gemeinnützigkeit steht. Hier ein kleines Update, was sich in den letzten Monaten getan – oder nicht getan hat.
1. Wie ist der aktuelle Stand zu eurer Gemeinnützigkeit?
Nach dem Bescheid zur Körperschafts- und Gewerbesteuer für die Jahre 2016/17/18 im November 2019 haben wir beim Berliner Finanzamt für Körperschaften I Einspruch eingelegt. Die Zahlungen der geforderten Steuern sind ausgesetzt, solange wir uns in dem Einspruchsverfahren befinden. Im Sommer 2020 wurden wir vom Finanzamt zu einem Gespräch geladen. Unsere Bundesvorsitzende Cornelia Kerth und unser Bundesgeschäftsführer Thomas Willms nahmen gemeinsam mit unserem Anwalt Eberhard Reinecke an dem Gespräch teil. Dort erfuhren wir, dass die Entscheidung über unsere Gemeinnützigkeit nicht im Finanzamt, sondern in der übergeordneten Finanzverwaltung unter Leitung des Senators Mathias Kollatz (SPD) getroffen werde. Wir haben darauf hin im August und November 2020 noch einmal unsere juristische Position erläutert und umfangreiche Ausführungen zur Sache, d.h. zu Geschichte und Charakter der VVN-BdA und zu unserer politischen Verortung als Bündnisorganisation gemacht.
Bis heute haben wir darauf keine Antwort erhalten. Uns erreichen immer wieder Zusicherungen einzelner Politiker:innen, dass interne Gespräche geführt werden etc., aber bislang hat das zu nichts Greifbarem geführt.
Ende Februar wurde das Verfahren gegen den Heidelberger Antifaschisten Micha Csaszkóczy endlich eingestellt. In diesem Zusammenhang sind hohe Gerichts- und Anwaltskosten angefallen, und wir rufen zur Spendensammlung auf dem Konto der Roten Hilfe Heidelberg/Mannheim auf:
Zum 1. Jahrestag der Nazi-Morde am 19. Februar 2021 in Hanau finden auch in Heidelberg Gedenkveranstaltungen statt, die vom Bündnis „Erinnern Verändern“ organisiert werden. Seit 10. Februar gibt es bereits mehrere Online-Vorträge und Kundgebungen, und an verschiedenen Stellen in der Stadt wurden Gedenkorte mit den Porträts und Namen der Ermordeten errichtet. Am 19. Februar selbst soll es weitere Veranstaltungen geben: Unter anderem findet um 15 Uhr eine erste Kundgebung am Anatomiegarten statt, um 16 Uhr folgt eine größere Kundgebung am Bismarckplatz.
Der Prozess gegen den Antifaschisten Michael Csaszkóczy, der am 10. und 24. Februar 2021 vor dem Landgericht Heidelberg stattfinden sollte, ist auf bislang unbekannte Zeit vertagt worden. Als Grund gibt das Landgericht an, angesichts des großen öffentlichen Interesses sei der Infektionsschutz nicht zu gewährleisten.
Das Jahr 2020 war herausfordernd in vielerlei Hinsicht: Der Terroranschlag in Hanau, der Prozess um den Anschlag in Halle, Corona, die unmenschliche Behandlung der Menschen in Moria, das Aufkommen der sogenannten „Querdenker“-Bewegung mit ihren NS-Vergleichen und -Verharmlosungen und regelmäßig neu aufgedeckte rechte Chatgruppen bei der Polizei.
Pandemiebedingt sahen wir uns gezwungen, für die Gedenkstunde, die die VVN-BdA Heidelberg und der DGB Nordbaden alljährlich auf dem Bergfriedhof organisieren, ein neues Konzept zu entwickeln.
Für die Gedenkstunde am 1. November, die alljährlich von der VVN-BdA Heidelberg und dem DGB Nordbaden veranstaltet wird, verfasste Jörg Götz-Hege, stellvertretender Kreisvorsitzender des DGB Heidelberg-Rhein-Neckar, das folgende Grußwort:
Am 4. Oktober 2020 findet der nächste antifaschistische Stadtrundgang zum Thema „Heidelberg im Nationalsozialismus – Verfolgung und Widerstand“ statt. Treffpunkt ist um 16 Uhr an der Ecke Hauptstraße/Theaterstraße.




