Den Corona-VerschwörungstheoretikerInnen in Walldorf entgegentreten!

14. Juni 2020

Seit mehreren Wochen treffen sich in Walldorf immer montags VerschwörungsideologInnen, WissenschaftsleugnerInnen, ImpfgegnerInnen, Esoterik-Freaks und AfD-AnhängerInnen zu so genannten Montagsspaziergängen – angeblich, um gegen die Einschränkungen demokratischer Grundrechte im Zuge der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu protestieren.
Auf den „Montagsspaziergängen“ und in der dazugehörigen Telegram-Gruppe werden populistische, wissenschaftsleugnerische, verschwörungstheoretische, teils antisemitische und rassistische sowie sozialdarwinistische Inhalte verbreitet.
Wir rufen dazu auf, unter Beachtung der notwendigen Abstandsregeln gegen die „Montagsspaziergänge“ Postition zu beziehen und dagegen zu protestieren. Wir dürfen den VerschwörungsideologInnen und rechten DemagogInnen nicht die Straßen und Plätze überlassen.

Kommt zur Kundgebung am Montag, 15. Juni 2020, 18.45 Uhr, „Drehscheibe“ (Bahnhofstraße 1), Walldorf!

Bitte haltet die aktuell angesagten Abstands- und Hygieneregeln ein. Bringt eure Mund-Nase-Maske mit.

Im Folgenden der Aufruf der VVN-BdA zu den Gegenprotesten:

Solidarisch durch die Corona-Krise! Gegen Wissenschaftsleugung, Verschwörungsideologie und Fake News!

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Antirassistische Kundgebungen am 13. und 16. Juni 2020

10. Juni 2020

In Heidelberg stehen für die kommenden Tage gleich zwei antirassistische Aktionen an: am Samstag, 13. Juni 2020 findet um 14 Uhr eine BlackLivesMatter-Kundgebung auf der Neckarwiese statt, um insbesondere gegen rassistische Polizeigewalt zu protestieren.

Einen aktuellen lokalen Anlass greift die Kundgebung „Heidelberg zeigt Kante: Lager auflösen – Wolfsgärten verhindern – Rassismus bekämpfen!“ am Dienstag, 16. Juni 2020 auf, die zum einen die menschenverachtende und lebensbedrohliche Situation in den Geflüchtetenlagern thematisiert und zum anderen ein klares Zeichen gegen die geplante Verlegung des Heidelberger Ankunftszentrums in die Wolfsgärten setzen will. Wir als VVN-BdA Heidelberg unterstützen den Aufruf zu dieser Aktion:

Heidelberg zeigt Kante: Lager auflösen – Wolfsgärten verhindern – Rassismus bekämpfen!!!

Von Moria nach Calais – vom Mittelmeer bis nach Heidelberg – wir stellen grenzenlose Solidarität gegen menschenverachtenden Rassismus. Wir fordern die Auflösung aller überfüllten europäischen Auffanglager, in denen tausende Menschen unter unwürdigen Bedingungen ausharren müssen. Wir sehen die seit Monaten und Jahren untragbaren Zustände als handfeste Konsequenz der im Kern rassistischen Migrationspolitik der EU-Staaten an. Die geflüchteten Menschen auf Lesbos und anderswo müssen evakuiert und sicher und menschenwürdig untergebracht werden – zur Not auch im Rahmen eines humanitären Alleinganges einzelner Staaten oder Bundesländer. Möchte dieses Europa je wieder von Menschenrechten sprechen, muss es jetzt aktiv werden, statt auf die Unwilligkeit der jeweils anderen europäischen Partner zu verweisen oder fadenscheinige Symbolhandlungen vorzuschieben! Wir wollen ebenfalls unmittelbar hier bei uns vor Ort ein Zeichen setzen gegen jedweden unterschwelligen institutionalisierten Rassismus, indem wir gegen die Verlegung des Heidelberger Ankunftszentrums in die Wolfsgärten streiten. Ein klares Nein zu voranschreitender Ghettoisierung geflüchteter Menschen! Zwei Tage vor der Gemeinderatssitzung zu den Wolfsgärten wollen wir klare Kante zeigen für ein offenes, ein solidarisches, ein menschliches Heidelberg!

Dienstag, 16.06.2020, 18 Uhr am Universitätsplatz Heidelberg

Seid mit uns gemeinsam am Start – seid laut – seid grenzenlos solidarisch!!!

Bitte respektiert die coronabedingten Auflagen – haltet einen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern ein und tragt auf der Kundgebung stets eine Mund- und Nasenbedeckung.

BlockTddZ: Gegen den „Tag der deutschen Zukunft“ am 6. Juni

30. Mai 2020

Auch wir als VVN-BdA Heidelberg rufen dazu auf, dem Naziaufmarsch „Tag der deutschen Zukunft“ am 6. Juni 2020 in Worms entgegenzutreten. Viele Materialien und Informationen zu den Gegenprotesten sind auf der Seite blocktddzworms.de zu finden.

Im Folgenden dokumentieren wir den Aufruf des Bündnisses:

Am 06.06.2020 wollen Neonazis um die NPD und Die Rechte den sogenannten „Tag der deutschen Zukunft“ (TddZ) in Worms durchführen. Der TddZ ist ein seit 2009 jährlich stattfindender Aufmarsch der rechtsradikalen Szene in Deutschland. Nach vielen Jahren faschistischer und antisemitischer Hetze wird Worms voraussichtlich die letzte Station sein.

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VVN-Film „Heidelberg im Nationalsozialismus“ (1993) online

13. Mai 2020

Im Jahr 1993 produzierte die VVN-BdA Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Mediengruppe Schrägspur den Film „Heidelberg im Nationalsozialismus – Verfolgung und Widerstand“. Zahlreiche inzwischen verstorbene ZeitzeugInnen – WiderstandskämpferInnen ebenso wie Angehörige verschiedener Verfolgtengruppen – kommen hier zu Wort und berichten über den NS-Terror, aber auch von mutigen AntifaschistInnen, die sich ihm entgegenstellten. Aufgrund des großen Interesses an dem Film waren in diesem Jahr mehrere Vorführungen geplant, die nun ausfallen müssen. Jetzt ist der Film frei verfügbar auf unserem Youtube-Kanal.

Video der 8. Mai-Veranstaltung der VVN-BdA Mannheim

12. Mai 2020

Den Tag der Befreiung beging die VVN-BdA Mannheim – in Zusammenarbeit mit verschiedenen befreundeten Gruppen und Organisationen, darunter auch uns – auch in diesem Jahr wieder mit einer Feierstunde. Diesmal musste die Veranstaltung online stattfinden und konnte mit der Unterstützung von Kommunalinfo Mannheim als Livestream mitverfolgt werden. Für alle, die es nicht live angesehen haben, gibt es das Video, bei dem auch wir mit einem Grußwort vertreten sind, auf dem Youtube-Kanal des Kommunalinfo.

Video der VVN-BdA Heidelberg zum 75. Jahrestag der Befreiung

8. Mai 2020

Viele der Veranstaltungen, die zum 75. Jahrestag der Befreiung geplant waren, konnten nicht stattfinden, weshalb auch wir als VVN-BdA Heidelberg auf virtuelle Aktivitäten zurückgreifen mussten. Im Vorfeld des 8. Mai haben wir einige Biografien und Erinnerungen von Heidelberger WiderstandskämpferInnen aus den letzten Jahren vor der Befreiung veröffentlicht sowie auf facebook eine Reihe von Fotos von Gedenkorten im Stadtgebiet und in benachbarten Gemeinden. Heute zum Tag der Befreiung selbst haben wir ein Video online gestellt, das an verschiedenen Gedenkstätten an Verfolgung und Widerstand in der Region erinnert. Das Video gibt es hier.

Widerstand gegen den Faschismus und Neubeginn nach der Befreiung: Sophie Berlinghof

7. Mai 2020

Die in Handschuhsheim geborene Sophie Berlinghof (1910-2002) war aktives Mitglied der Roten Studentengruppe an der Universität Heidelberg sowie des Kommunistischen Jugendverbands. Wegen ihrer politischen Tätigkeit wurde sie im Frühsommer 1933 in der lokalen NS-Presse öffentlich diffamiert und wenig später von der Universität relegiert. Im August 1933 verschleppten die Nazis Sophie Berlinghof nach einem konspirativen kommunistischen Treffen für zwei Wochen in „Schutzhaft“ in das Heidelberger Gefängnis am Faulen Pelz.

Direkt nach ihrer Entlassung schloss sie sich wieder KPD-Widerstandsgruppen an und erlebte die Verhaftung vieler enger GenossInnen, blieb aber selbst von weiteren schweren Repressionsschlägen verschont.

Nach der Befreiung beteiligte sie sich an der Neugründung der KPD und dem Aufbau der VVN. Als Gemeinderätin musste Sophie Berlinghof 1956 das erneute Verbot der KPD und die damit verbundenen Repressalien erleben. Als Vorstandsmitglied und Sprecherin war sie noch bis in die 1990er Jahre Herz und Gesicht der VVN-BdA Heidelberg und gab durch zahllose antifaschistische Stadtrundgänge und Zeitzeuginnengespräche ihr Wissen an spätere Generationen weiter.

Über die Befreiung und den Neubeginn 1945 berichtet Sophie Berlinghof in einem unveröffentlichten Interview, das im Stadtarchiv Wiesloch liegt:

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Aktiver Antifaschist bis zum letzten Atemzug: Albert Fritz

29. April 2020

Albert Fritz wurde im Januar 1899 in Hornberg/Baden geboren. Nach der Lehre arbeitete er als Eisendreher. Schon 1921 wurde er Mitglied der damals noch sehr jungen Kommunistischen Partei Deutschlands und war im selben Jahr am Mitteldeutschen Aufstand beteiligt. Diese Kämpfe linker ArbeiterInnen in den sächsischen Bergbauregionen entwickelten sich aus dem Generalstreik gegen den rechten Kapp-Putsch und wurden von Polizei und rechten Freikorps blutig niedergeschlagen. In den Folgejahren musste Albert Fritz untertauchen, konnte aber dank der Unterstützung von GenossInnen und von Solidaritätsnetzwerken wie der neu entstandenen Roten Hilfe einer Verhaftung entgehen.

Ab 1925 war Albert Fritz in Heidelberg gemeldet und lernte hier seine spätere Frau Barbara kennen, die ebenfalls aus einer politisch aktiven Familie stammte. Nach der Heirat im Jahr 1929 wohnten sie gemeinsam in Kirchheim im Steinäckerweg 52, der heutigen Albert-Fritz-Straße. Der ArbeiterInnenstadtteil Kirchheim galt damals – ebenso wie der Pfaffengrund – als „rote Hochburg“. Bis 1933 war Albert Fritz für die KPD Mitglied des Heidelberger Stadtrates; von 1931 bis 1933 war er zudem Sekretär und Kassierer der KPD für den Bezirk Baden-Pfalz. Zu dieser Zeit arbeitete er in seinem Beruf als Eisendreher bei der Lanz AG in Mannheim.

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Ermordet wegen seiner antifaschistischen Überzeugung: Heinrich Fehrentz

17. April 2020

Heinrich Fehrentz wurde am 26. Juni 1908 in Spiesen (Saarland) geboren und wuchs in einer kinderreichen Bergarbeiterfamilie auf. Schon mit 14 Jahren musste er in der Kohlengrube arbeiten,um zum Familienunterhalt beizutragen. Eine später begonnene Schlosserlehre konnte er aufgrund der finanziellen Situation nicht abschließen, und er arbeitete Ende der 1920er Jahre im Elsass und in Luxemburg, hauptsächlich als Tagelöhner in der Landwirtschaft.

1931 kam Heinrich Fehrentz nach Heidelberg, wo sein Bruder Hans KPD-Stadtverordneter im Bürgerausschuss war. Auch er selbst bewegte sich im engen Umfeld der KPD, engagierte sich aber hauptsächlich beim „Rotsport“ und schloss sich dem Arbeitersportverein „Fichte“ an, wo er als sehr guter Ringer bekannt war. In dieser Zeit arbeitete er zunächst als Schuhmacher, später in einem Rollladengeschäft und schließlich als Kraftfahrer. In Heidelberg heiratete er Gertrud, mit der er zwei Kinder hatte.

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Widerstand während des Krieges: Käthe und Alfred Seitz

8. April 2020

Auch in den letzten Jahren der NS-Zeit leisteten zahllose AntifaschistInnen entschlossenen Widerstand gegen die Nazis, um die Befreiung zu beschleunigen. Viele wurden für ihr mutiges Aufbegehren in den letzten Kriegsjahren ermordet, darunter auch HeidelbergerInnen wie Käthe und Alfred Seitz.

Käthe Seitz wurde am 12. Februar 1894 als Käthe Philippine Brunnemer in Ludwigshafen geboren. Ihr Vater Philipp Brunnemer war ein aktiver Sozialdemokrat und brachte seine Tochter schon früh mit sozialistischen Ideen in Kontakt. Während ihrer ersten Ehe mit Theo Janssen war die junge Frau ab 1919 SPD-Stadträtin in Cleve, doch nach ihrer Scheidung und ihrem Umzug nach Mannheim im Jahr 1922 war sie nicht mehr in politischen Ämtern aktiv. Widerstand während des Krieges: Käthe und Alfred Seitz weiterlesen »

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