Im August 1932 hatte die jahrelange Hetzkampagne Erfolg, die von völkischen und NS-faschistischen Studierenden und Organisationen betrieben worden war: Dem Heidelberger Mathematikprofessor Emil Julius Gumbel (1891–1966) wurde die Lehrberechtigung entzogen. Als Jude, Sozialist und entschiedener Kriegsgegner hatte er schon früh den geballten Hass nationalistischer und antisemitischer Kreise auf sich gezogen.
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14. August 2022
Gedenken an Schönau 1992 am 11.6.2022
3. Juni 2022
Am 11. Juni 2022 erinnert ein breites Bündnis im Mannheimer Naturfreundehaus (Zum Herrenried 18, Mannheim) mit einer Veranstaltung an die tagelangen pogromartigen Ausschreitungen gegen Geflüchtete in Mannheim-Schönau Ende Mai 1992. Nach verschiedenen Workshops zu antirassistischer Praxis ab 14 Uhr findet ab 19 Uhr eine Diskussionsveranstaltung mit Zeitzeug*innen unter dem Titel „Mannheim Schönau nicht vergessen“ statt.
Das Programm der Veranstaltung „Schönau ’92 – nicht vergessen!“ am 11. Juni 2022 und Hintergrundinformationen zu den rassistischen Ausschreitungen 1992 in Schönau gibt es unter https://schoenau92-nichtvergessen.de
Rede zur Gedenkkundgebung am Tag der Befreiung 2022
9. Mai 2022
Rund achtzig Menschen versammelten sich am 8. Mai 2022 auf Einladung der CGT Grand-Est, dem DGB Südhessen, dem DGB Nordbaden und der VVN-BdA Heidelberg auf der Gedenkstätte auf dem Bergfriedhof. Hier liegen – neben zehn AktivistInnen der „Vorbote“-Gruppe und anderen Widerstandskämpfern aus der Region – auch Antifaschisten aus anderen Ländern, darunter sieben Mitglieder des elsässischen Résistance-Netzwerks um Georges Wodli: René Birr, Eugène Boeglin, René Kern, Alphonse Kuntz, Adolphe Murbach, Auguste Sontag und Edouard Schwartz, die im Juni 1943 von Nazis in Stuttgart hingerichtet wurden. Eine Gedenktafel der Amicale G. Wodli erinnert an diese mutigen Antifaschisten, die seit 1950 hier ruhen.
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29. April 2022
Am 8. Mai 2022 dürfen wir eine elsässische Delegation der CGT zu einer antifaschistischen Gedenkkundgebung auf dem Bergfriedhof in Heidelberg begrüßen, um am Grab der Mitglieder der Widerstandsgruppe um Georges Wodli an die mutigen Aktivisten zu erinnern. Beginn der Veranstaltung, die wir zusammen mit der CGT Grand-Est, dem DGB Südhessen und DGB Nordbaden organisieren, ist um 11.00 Uhr an der Gedenkstätte.
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27. April 2022
Als VVN-BdA Heidelberg beteiligen wir uns an den Aktionen rund um den 1. Mai:
Bei der antifaschistischen Demonstration „Gegen rechte Netzwerke in den Behörden und außerhalb“ am 30. April werden wir mit einem Redebeitrag gegen das braune Treiben rund um Sicherheitsbehörden und Bundeswehr Stellung beziehen. Beginn der Demonstration ist um 18.00 Uhr an der Stadtbücherei Heidelberg.
Am ArbeiterInnenkampftag sind wir mit einem Infostand bei der Kundgebung des DGB Heidelberg am 1. Mai vertreten, die ab 11.00 Uhr auf dem Heidelberger Marktplatz stattfindet.
Heraus zum 1. Mai!
Außerdem ist noch bis zum 29. April unsere Ausstellung der VVN-BdA: „Neofaschismus in Deutschland“ im Karlstorbahnhof Heidelberg zu sehen!
Veranstaltungen im April 2022
2. April 2022
In den kommenden Wochen organisieren wir mehrere Veranstaltungen: Mit einer Ausstellung, einem Vortrag und einem Stadtrundgang beteiligen wir uns an den Wochen gegen Rassismus, und an zwei Terminen zeigen wir in Kooperation mit dem Karlstorkino den Film „Die Aufrechte“ über Anette Langendorf, den die VVN-BdA Mannheim produziert hat.
Di., 12.4.2022 – 19.30 Uhr: Vortrag „‚Mal nach den Rechten sehen …‘ – Neofaschistische Strukturen in der Rhein-Neckar-Region“, Emil-Julius-Gumbel-Raum im Karlstorbahnhof Heidelberg
Di., 19.4.2022 – 17.00 Uhr: Antifaschistischer Stadtrundgang „Heidelberg im Nationalsozialismus – Verfolgung und Widerstand“, Treffpunkt: Ecke Hauptstr./Theaterstr., HD-Altstadt
Mi., 20.4.2022 – 20.00 Uhr: Film „Die Aufrechte – Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin“, Karlstorkino Heidelberg
Sonntag, 24.4.2022 – 14.00 Uhr: Film „Die Aufrechte – Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin“, Karlstorkino Heidelberg
Außerdem ist noch bis Monatsende die Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ in Heidelberg zu sehen:
Di., 22.3.2022 bis Fr., 29.4.2022: Ausstellung der VVN-BdA: „Neofaschismus in Deutschland“, Flur vor dem Emil-Julius-Gumbel-Raum im Karlstorbahnhof Heidelberg
Film „Die Aufrechte – Anette Langendorf“ am 20. und 24. April
2. April 2022
Am 20. und 24. April 2022 zeigen wir in Kooperation mit dem Karlstorkino den Film „Die Aufrechte – Anette Langendorf, eine Mannheimer Antifaschistin“.
Anette Langendorf (1893-1969) war in den 1920er und 30er Jahren Politikerin der KPD im Mannheimer Gemeinderat und im Badischen Landtag. Nach 1933 wurde sie aktiver Teil des Mannheimer Widerstands gegen das NS-Regime. Ihr Mann Rudolf wurde mit weiteren WiderstandskämpferInnen hingerichtet, sie überlebte das KZ Ravensbrück. Nach Kriegsende setzte sie ihre politische Tätigkeit in Mannheim fort. Ihr Hauptaugenmerk galt den NS-Verfolgten und den Menschen aus dem Widerstand. Sie wurde 1946 in den neuen Gemeinderat gewählt und war 1947 Mitbegründerin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).
Der Dokumentarfilm erinnert an eine mutige Kämpferin für ein Leben in Frieden und für demokratische Verhältnisse im Mannheim der Nachkriegszeit.
Die beiden Filmvorführungen im Karlstorkino Heidelberg (Am Karlstor 1) sind am
Donnerstag, 20.4.2022 um 20.00 Uhr und am Sonntag, 24.4.2022 um 14.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei!
Ausstellung „Neofaschismus“: 22.3.-29.4.2022
1. April 2022
1985 stellte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e. V. (VVN-BdA) zum ersten Mal öffentlich ihre Ausstellung „Neofaschismus in der Bundesrepublik Deutschland“ vor; seitdem wurde sie immer wieder – den jeweils aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen entsprechend – überarbeitet. Seit einigen Monaten liegt nun die siebte Version vor, angepasst an die sich ebenfalls verändernden Themen, Organisationen und Erscheinungs- und Aktionsformen der extremen Rechten.
Ab 22. März stellen wir die 25 DIN A1-Tafeln im Eine-Welt-Zentrum des Karlstorbahnhofs im langen Flur, der zum Emil-Julius-Gumbel-Raum führt, aus. Damit wollen wir als VVN-BdA Heidelberg dazu beitragen, dass Neofaschismus nicht auf Dauer zum Alltag gehört. Damit informieren wir anschaulich über Ideologie und Praxis der Neofaschist*innen und benennen Ursachen für die Ausbreitung rassistischen, nationalistischen und militaristischen Denkens und Handelns.
Die Ausstellung ist im Rahmen der Wochen gegen Rassismus vom 22.3. bis zum 29.4.2022 im Karlstorbahnhof zu sehen.
Vortrag „Neofaschistische Strukturen in der Region“ am 12. April
31. März 2022
Am 12. April 2022 organisieren wir zusammen mit der Antifaschistischen Initiative Heidelberg/IL den Vortrag „‚Mal nach den Rechten sehen …‘ – Neofaschistische Strukturen in der Rhein-Neckar-Region“. Beginn ist um 19.30 Uhr im Emil-Julius-Gumbel-Raum im Karlstorbahnhof Heidelberg.
Das Erscheinungsbild des Neofaschismus hat sich seit 2015 deutlich verändert. Das ist vor allem der AfD geschuldet. Jeder vermeintliche Richtungsstreit in dieser Partei endete mit einem Schritt weiter nach rechts. Mittlerweile hat sich die völkisch-nationalistische Linie durchgesetzt. Die AfD sitzt in den Länderparlamenten sowie im Bundestag und stellt somit den „parlamentarischen Arm der Bewegung“ dar.
Was hat es aktuell mit den regionalen Zirkeln von NPD und „Die Rechte“ auf sich? Wie ist es um die hier einst so umtriebige RechtsRock-Szene bestellt? Welche Verbindungen bestehen zwischen Burschenschaften und der extremen Rechten? Wie verhält sich die AfD im Gefüge rechter Strukturen in der Region?
Die Referent*innen beobachten die extreme Rechte im Rhein-Neckar-Raum seit Anfang der 1990er-Jahre und werden einen umfassenden Überblick zur aktuellen Situation bieten.
Die Veranstaltung wird gemeinsam von VVN-BdA Heidelberg und AIHD/IL im Rahmen der „Wochen gegen Rassismus“ organisiert und ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ (22.3.-29.4.2022 im Karlstorbahnhof, 1. Stock).
Antifa-Stadtrundgang „Heidelberg im Nationalsozialismus“ am 19. April
31. März 2022
Am 19. April 2022 findet wieder einmal der Antifaschistische Stadtrundgang „Heidelberg im Nationalsozialismus – Verfolgung und Widerstand“ statt, der seit vielen Jahren von der VVN-BdA in Kooperation mit der Antifaschistischen initiative Heidelberg/iL organisiert wird. Treffpunkt ist um 17 Uhr an der Ecke Theaterstraße/Hauptstraße.
Der zweieinhalbstündige Antifaschistische Stadtrundgang führt durch die Heidelberger Altstadt. Er bietet einen Überblick über den Nationalsozialismus in Heidelberg von seinem frühen Erstarken in der Weimarer Republik bis hin zur Befreiung und verweist auch auf die Nachwirkungen in der frühen BRD. An verschiedenen historischen Orten wird an TäterInnen und Opfer erinnert, aber auch an Menschen, die es gewagt haben, Widerstand zu leisten.
Der Stadtrundgang wird gemeinsam von VVN-BdA Heidelberg und AIHD/IL im Rahmen der „Wochen gegen Rassismus“ organisiert.